Das Seewetter wartete mit allen Facetten einer beanspruchenden Warmfront auf: Horizontaler Sprühregen, frischer Wind von vorne sowie eine üble See, die das Schiff in die Wellen schlagen ließ. Die Crew leistet als Top-Team auch bei ungünstigstem Wetter zuverlässige Wachen.
In der tiefgrauen Neumond-Nacht war es dann irgendwann soweit. Der Wind drehte rechts und stabilisierte sich. Die Charisma nahm Fahrt auf. Seitdem jagt unsere Swan mit zunehmenden Wind durch den schäumenden Atlantik dem Ziel des Trans Ocean Race entgegen. In der Morgendämmerung erreichen wir den Kontinentalsockel, auf dem eine Armada von Fischerbooten auf Fang unterwegs war - Europa, wir kommen!
Das dreifach gereffte Großsegel ist seit geraumer Zeit geborgen und wir Segeln nur unter Genua III zwischen Halbwind und Raumschots, der Mast ist mit beiden Backstagen gesichert - 120 sm bis Lizard.
Elmo: Noch 100 sm bis zum Ziel. Man merkt, dass
sich die Gesprächsthemen ändern: Schaffe ich meinen geplanten
Abflugtermin? Was esse oder trinke ich als erstes? Ein Bier? Ein großes
Steak? Erst mal unter die Dusche! Wohin mit den nassen, stinkenden
Klamotten? Wir sind trotzdem voll konzentriert in Erwartung des
Starkwindes heute Nacht. Wir werden hoffentlich morgen die Ziellinie
Lizard Point passieren, das Ziel ist gleichzeitig der Start zum Coastal
Race, das sich anschließt und in Cowes endet . Wir hoffen am Samstag
im Laufe des Tages pünktlich zur Welcome Party anzukommen.
Heute
haben wir wieder viele Delphine gesehen und gestern hat ein riesiger
Wal 50 m vor unserem Bug unsere Bahn gekreuzt. Er war schlau und ist
ausgewichen...